Aufruf zur Demonstration „Take back the night!“ gegen sexualisierte Gewalt!

Take back the night! Lasst uns gemeinsam die Nacht zurückerobern!

Datum: 15.06.2022 – Mittwoch vor Feiertag
Zeit: 20 Uhr 
Treffpunkt: Ulrichsplatz
Was: Take Back The Night Demo & politischer Rave gegen sexualisierte & gegen patriarchale Gewalt
 
Bereits seit den 70er Jahren gehen FINTA* (Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) unter dem Motto „Take back the night“ gegen patriarchale Gewalt auf die Straße. Doch patriarchale Gewalt ist noch längst nicht Geschichte! Auch heute erleben FINTA* Gewalt . Sei es am Arbeitsplatz, in der Schule, auf der Straße und vor allem: zu Hause. 
 
Auf dem Nachhauseweg nachts den Schlüssel zwischen die Finger klemmen, keine laute Musik hören, so tun, als würde man telefonieren oder mit der besten Freundin telefonieren, bis man sicher zu Hause angekommen ist. 
 
Doch auch das eigene Zuhause ist für viele FINTA* kein sicherer Ort, sondern sie erleben häusliche Gewalt und missbräuchliche Beziehungen. Das wurde durch die Pandemie und Lockdowns verstärkt und verschlimmert. Frauenhäuser sind überlastet und bekommen kaum Finanzierung. 
 
Jeden Tag versucht ein Mann in Deutschland einen Femizid zu begehen. In Deutschland wurden im Jahr 2020 139 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. 
 
In der EU erlebt jede dritte Frau innerhalb ihres Lebens sexualisierte Gewalt. Auch während der Geburt erleben FINTA* oft Gewalt. Und als wäre das nicht genug, wird der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erschwert und kriminalisiert. 
 
Gewalt gegen FINTA* hat System! Es handelt sich nicht um individuelle Schicksale, sondern um ein System der patriarchalen Gewalt!
 
Auch in der Party- und Clubkultur haben Frauenfeindlichkeit und Sexismus einen festen Platz: Hand am Arsch, „Hey, guck doch nicht so ernst“, schnelle Schritte im Dunkeln: FINTA-Personen erleben Partynächte anders als heterosexuelle Cis-Männer – egal, ob auf der Maxstraße, im Mo Club, im Bob’s Oberhausen oder in Ballonfabrik und City Club. 
Patriarchale Machtstrukturen bestimmen außerdem, wer in der Clubszene sichtbar ist. Die „Buddykultur“ schränkt den Zugang zu Gigs für FINTA* ein, auf Bühnen und hinter DJ-Pulten stehen vor allem CIS-Männer.
 
Lasst uns feministisch gegen Gewalt an FINTA* kämpfen, ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen und die Nacht zurückerobern! Wir nehmen uns den öffentlichen Raum, der uns zusteht! Am 15. Juni tanzen wir durch die Straßen Augsburgs und kämpfen gemeinsam für eine feministische Welt ohne Gewalt, Ausbeutung und Krieg!