Kollektives Menstruieren gegen die Marktwirtschaft

Es wird Zeit.

Die traditionelle KMM begeht erstmalig ihre Wege durch die Innenstadt. Gebärmütter menstruieren schon lange. Die Marktwirtschaft wütet noch nicht so lange. Zumindest nicht so lange wie Gebärmütter. Kollektiv waren wir schon mal, dann wieder nicht so sehr, dann doch wieder, dann wieder eher nicht so. Und jetzt auf jeden Fall schon. Auf jeden Fall ist es irgendwie Zeit das alles endlich zusammen zu führen: Ganz im Sinne von „Menstruationsblut vor beschissener Kackscheiße“ weisen wir die Marktwirtschaft wieder in ihre Schranken!

Blutende Uteri, nicht mehr blutende Uteri, noch nicht blutende Uteri, nie blutende Uteri und dafür betroffene Frauen*, die unter der Diskriminierung – und all dem Schrott der damit einhergeht – des Patriachats Leid erfahren, ja und Menschen, die damit nicht wirklich was an der Menstruationstasse haben, aber dafür mitlaufen möchten, VEREINIGT EUCH!

Mit dem blutigen RIESEN-TAMPON wandern wir als Symbol durch die Straßen und machen aufmerksam: WIR b-l-u-t-e-n. Kollektiv. Gegen die Marktwirtschaft.

Lasst uns kuriose Erfahrung miteinander teilen, lasst uns alle Scham davon-bluten, lasst uns wütend sein über die Unsichtbarmachung von VULVEN & Blutung und lasst die Banalität all dessen sichtbar blutend feiern!

Es ist Zeit, laut zu bluten. Samstag, 7. März 14 Uhr am Königsplatz.

… oh Mist… ich blute.. ich blute wirklich… ahhh scheiße, der Zeigefinger blutet… god damn-it.. mal wieder an den messerscharfen Worten geschnitten…fuck. Ich hol mal n Pflaster… bis Samstag 😉

Bannermalen für den Frauen*streik 2020

In wenigen Tagen ist Frauen*streik und die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren!

Am Freitag (06.03.2020) wollen wir daher noch Banner für Sonntag malen. Alle sind willkommen. Material ist vorhanden.

Kommt zahlreich und lasst uns gemeinsam kreativ sein!

Los geht’s um 14.30 Uhr in der Annastraße, Ecke Steingasse.

offenes Plenum

Wir treffen uns alle 10 Tage – jeweils Mittwoch um 18 Uhr und Sonntag um 15 Uhr in der Ganzen Bäckerei (Frauentorstraße 34). 

Die nächsten Plenumstermine sind wie folgt:

  • 01.03. – voraussichtlich um 17 Uhr nach der Augsburg for Future Demo (diese startet um 15 Uhr)
  • 08.03. – Frauen*streik 2020!

Weitere Infos werden auf unserer Facebookseite oder über den Mailverteiler angekündigt. Falls ihr auf den Mailverteiler wollt bitte E-Mail an: frauenstreikaux[at]riseup.net

Wer macht den Dreck und wer macht die Wäsche? – Ein Interview mit Seyfi Meyer

Putzen, waschen, sauber machen, das sind alles Tätigkeiten, die als Care- oder Sorgearbeiten bezeichnet werden können. Putzt du immer selbst?

Nein, ich putze nicht immer selbst, manchmal habe ich keine Lust, dann putz ich gar nicht.

Und manchmal, wenn ich keine Lust habe, krank bin oder viele andere Sachen zu tun habe, dann sage ich das, und dann übernimmt schon mal jemand das Putzen für mich. Das ist gut. Und genau so können mich andere fragen, ob ich mal für sie putze. Das mache ich dann auch.

Putzen ist ja wichtig und passiert meistens im Hintergrund, als ob es was Schlechtes wäre. Und ja, es ist eine Sorgetätigkeit ohne die vieles anders nicht so gut funktionieren würde. „Das bisschen Haushalt, ist doch kein Problem, sagt mein Mann“, heißt eine Liedzeile aus einem Schlager von früher. Das kann nur jemand denken, der von Haushalt keine Ahnung hat und es nicht selbst machen muss und nach dem Feierabend nach Hause kommt und dann ist der Arbeitstag gelaufen. Haushalt hört ja irgendwie nie auf. Wäsche waschen ist so ein Beispiel, es gibt in der Woche gefühlt nur fünf Minuten, in denen der Wäschekorb leer ist. Dann geht‘s von vorne los. Zugegebenermaßen ist das in der Tradition der politischen Linken ja auch oft an den Rand gedrängt worden; oft hieß es dann, die Geschlechterfrage und die damit verbundene Arbeitsteilung sei nur ein Nebenwiderspruch.

Manchmal denke ich, so viel hat sich im Vergleich zu früher nicht geändert. Wir schlagen ja vor, dass sich alle nach ihren Fähigkeiten am Haushalt beteiligen. Und sich dumm stellen gilt nicht.

Kürzlich hat jemand die Frage aufgeworfen: Wer macht den Dreck und wer macht die Wäsche? Diese Frage sollte man sich häufiger stellen. Putzen ist politisch!

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